1. August 2025 /

Katrin Fleischmann

Autor des Monats – Chris Karlden

Blogbeitragsbild zum Interview mit Chris Karlden mit Foto des Autors

10 Jahre tolino media  Oldies but Goldies

Im Jahr 2025 feiern wir 10 Jahre tolino media und damit auch 10 Jahre tolle Autor*innen und wunderbare Bücher! In unserer Reihe „Autor*in des Monats“ möchten wir daher dieses Jahr ‚altebekannte‘ Autor*innen ins Rampenlicht stellen, die mit uns gemeinsam die letzten Jahren den Weg beschritten haben. Jeden Monat kehrt ein*e Autor*in noch einmal als Autor*in des Monats zurück und wirft mit uns einen Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft. Freut euch auf bekannte Gesichter und neue Lektüre!

Seit vielen Jahren dabei: Chris Karlden

Chris Karlden schreibt fesselnde Krimis und Thriller, bei denen man garantiert bis zur letzten Seite mitfiebert. Im Interview spricht er über besondere Erinnerungen an seine Laufbahn als Autor, das Eigenleben seiner Figuren und darüber, wie aus ersten Ideen schließlich echte Gänsehaut-Bücher entstehen.


Wir haben dich vor ein paar Jahren schon einmal interviewt. Was hat sich seitdem bei dir und deinen Geschichten verändert?

Vor vier Jahren konnte ich dank Selfpublishing, meinen Traum vom Schreiben zu leben, verwirklichen. Ich habe meine Anstellung als Jurist, in der ich seit über zwanzig Jahren tätig war, aufgegeben und widme mich seitdem beruflich ausschließlich dem Schreiben spannender Romane. Meine Geschichten folgen noch immer dem gleichen Credo: Sie müssen so spannend und wendungsreich geschrieben sein, dass ich sie auch lesen würde, wenn ich nicht der Autor wäre.

Wie hat sich dein Schreibstil oder deine Herangehensweise über die Jahre entwickelt?

Ich glaube, mein Schreibstil hat sich nicht so sehr verändert. Mein Wortschatz dürfte sich aber mit den Jahren vergrößert haben und daher hat sich auch meine Wortwahl erweitert. Allerdings hat sich meine Herangehensweise mit der Zeit verändert. Früher habe ich vor jedem neuen Buch ein Exposé von etwa sechs bis zehn Seiten geschrieben, in dem die Geschichte aufsatzmäßig von Anfang bis Ende niedergeschrieben war. Hier und da bin ich davon abgewichen, aber im Großen und Ganzen habe ich mich beim Schreiben an den Story-Plan gehalten. Heute überlege ich mir die Geschichte nur rudimentär im Kopf, es reichen mir dann ein paar Notizen, um mit dem Schreiben loszulegen, wobei ich das Ende von Beginn an ungefähr kennen muss. Das ist anstrengender, als einem Skript zu folgen, denn ich sitze jeden Morgen vor einer leeren Bildschirmseite und denke darüber nach, wie es mit der Geschichte weitergehen könnte. Der kreative Prozess ist dabei aber für mich deutlich spürbarer, mir fallen Wendungen und Überraschungen ein, die mir nicht in den Sinn gekommen wären, wenn ich die Geschichte zuvor schon komplett zusammengefasst hätte. Diese Art des Schreibens erfüllt mich mit großer Freude.

Gibt es ein Buch oder einen Moment in deiner bisherigen Karriere, der dir besonders in Erinnerung geblieben ist?

Jedes meiner Bücher hat eine eigene besondere Entstehungsgeschichte. Bei jedem einzelnen rang ich mit den passenden Worten und dem Spannungsaufbau, da ich hohe Anforderungen an mich stelle und die Fans ein Anrecht auf beste Qualität haben. Wenn ich spontan nur ein Buch herausheben soll, entscheide ich mich für „Das Medikament“. Als ich es veröffentlichte, befand ich mich an einem Scheideweg. Ich sah darin ein großes Potenzial. Mein damaliger Verlag bot mir für die Veröffentlichung nicht die Konditionen an, die ich mir gewünscht hätte. Daher entschied ich mich, es im Selfpublishing erscheinen zu lassen. Das bedeutete gleichzeitig auch das Ende der Zusammenarbeit mit meiner damaligen Literaturagentur. Wenn das Buch ein Flop gewesen wäre, hätte es vermutlich das Ende meiner Laufbahn als Schriftsteller bedeutet. Doch es wurde zu einem meiner größten Erfolge und einem Nummer 1 Bestsellertitel auf den Selfpublishing-Plattformen. Gleichzeitig begann mit diesem Buch auch meine Zusammenarbeit mit tolino media, was sich ebenfalls als goldrichtig erwiesen hat.

Du hast einmal beschrieben, dass deine Figuren manchmal ein Eigenleben entwickeln. Wie erlebst du das konkret und gab es zuletzt jemanden, der ganz anders gehandelt hat als geplant? 

Das Eigenleben meiner Figuren erlebe ich wie einen guten Film, in den man eintaucht und bei dem man sich mittendrin fühlt. So sehr, dass man um sich herum kaum noch etwas anderes wahrnimmt. Da ich wie schon beschrieben nur wenig plane, handeln die Figuren auch eigentlich immer ungeplant. Aber in manchen Momenten wundere ich mich schon, was sie so alles treiben, um einen Ermittlungserfolg zu erzielen. Dennoch müssen die Risiken und Vorgehensweisen in der speziellen Situation immer nachvollziehbar und glaubwürdig sein.

In deinen Thrillern setzt du eher auf psychologische Spannung als auf blutige Szenen. Warum hast du dich dafür entschieden? War das von Anfang an so geplant oder hat sich dein Stil in diese Richtung entwickelt?

Ich bin ein Mensch, der Gewalt verabscheut. Wenn man Thriller und Krimis schreibt, dann geht es aber nicht ohne. Allerdings habe ich als Autor in der Hand, wie viel davon ich detailliert beschreiben muss, um der Spannung keinen Abbruch zu tun. Meist ist man da mit ein zwei Sätzen fertig und das ist auch gut so. Mein erster Roman „Monströs“ ist ein waschechter Psychothriller und vermutlich auch das Buch mit den meisten blutigen Szenen. Im meinen nachfolgenden Büchern geht es deutlich weniger hart zur Sache. Was ich aber immer gemieden habe, ist eine ausufernde Beschreibung von Gewaltszenen. Warum? Weil ich das selbst nicht gerne lese. Ich mag es lieber, miträtseln zu können und Spannung aufzubauen. Das ist etwas anderes als die Beschreibung von ekelhaften Folterszenen.

Entstehen deine Ideen für neue Bücher eher plötzlich oder setzt du dich gezielt hin und suchst nach einem neuen Fall? Gibt es etwas, das dich besonders inspiriert?

Tatsächlich kann ich nicht pauschal erklären, wie die Ideen zu mir kommen. Manchmal ist es nur ein einzelnes Bild vor meinem geistigen Auge. So war es bei „Der Spieluhrenmann“. Ich sah ein Kind, im Keller eines Hauses, eingesperrt in einen Käfig mit nichts weiter als einer Spieluhr, um sich durch die finstere Nacht zu bringen. Daraus entwickelte sich dann ein ganzer Roman. Es gibt kein Rezept, woher ich die Ideen nehme.

Was dürfen wir als Nächstes von dir erwarten? Gibt es schon neue Projekte oder Figuren, die dich aktuell besonders beschäftigen?

In erster Linie möchte ich meine Speer-und-Bogner Reihe weiter ausbauen. Ich habe da schon Ideen zu drei weiteren Bänden und kann es kaum erwarten, diese zu schreiben. Ansonsten lasse ich mich von meinen Eingebungen überraschen. Ehrlich gesagt schwebt mir auch schon eine neue interessante Thriller-Reihe vor. Aber es ist noch zu früh, um diesbezüglich Details auszuplaudern.

Happy Birthday-Botschaft von Chris Karlden:

Weitere Informationen zu unserem Autor des Monats Chris Karlden findet ihr auf Instagram, Facebook oder auf seiner Website.

Hier findet ihr unsere Autorin des Monats Juli: Frida Luise Sommerkorn 

Geschrieben von

Katrin Fleischmann

Katrin studierte Germanistik in München. Bei tolino media ist sie als Content & Social Media Managerin im Bereich Marketing, Social Media und Support tätig.

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