Autorin: Jasmin Zipperling
In diesem Jahr habe ich neue Portraitfotos von mir machen lassen – unter anderem welche mit meinem neuen Buch. Hinterher haben meine Fotografin Sarah Schovenberg und ich versucht, uns gegenseitig Bilddateien zu schicken. Sie wollte mir schon mal Fotos zeigen, ich wollte ihr mein Buchcover geben. Mein Buch hatte bei einigen Fotos das Licht zu stark reflektiert und Sarah wollte das Cover am Computer drüberbasteln.
Aus Gewohnheit haben wir versucht, die Dateien mit WeTransfer zu verschicken. Das hat nicht geklappt, denn wir hatten beide unsere maximale Nutzungsmöglichkeit für den Monat ausgereizt und wir mussten uns andere Möglichkeiten überlegen.
Eines vorab: Ja, diesen Beitrag hätte man ausführlicher und länger gestalten können. Das ist aber gar nicht mein Anspruch. Ich möchte nur einen kurzen Überblick geben, was gerade mit WeTransfer los ist und was man stattdessen nutzen kann. Dabei beschränke ich mich auf die kostenlosen Angebote.
Was ist das Problem mit WeTransfer?
Zunächst einmal hat WeTransfer den Service, den man kostenlos nutzen kann, schon vor Monaten eingeschränkt. Wenn ich Dateien über diese Plattform kostenlos verschicke, stehen sie nur noch einen Tag oder drei Tage zum Download zur Verfügung. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich lese bei weitem nicht jede meiner E-Mails so schnell.
Dann darf ich pro Monat insgesamt nur noch drei Gigabyte bzw. zehn Übertragungen verschicken. Nur zehn Übertragungen in einem Monat? Die habe ich sehr schnell zusammen.
Dann ist da aber noch die Sache mit der Künstlichen Intelligenz. Die ist derzeit im kreativen Bereich in aller Munde; auch in der Buchbranche. WeTransfer hat neulich die Allgemeinen Geschäftsbedingungen angepasst. Dadurch wäre es möglich, dass WeTransfer alle Daten nutzen kann, die ich über diese Plattform verschicke – und zwar, um eine Künstliche Intelligenz zu trainieren.
Am 15. Juli 2025 ist WeTransfer nun auf dem eigenen Blog einen Schritt zurückgetreten.
“A recent update to our Terms of Service may have raised some concerns about section 6.3. License to WeTransfer. We’re here to address these concerns, share an update, and clarify what this really means for you.
First things first. Your content is always your content.”
Kurz und knapp: „Wir haben gehört, dass ihr Bedenken wegen unserer neuen Allgemeinen Geschäftsbedingungen habt; darum geht es in diesem Blogbeitrag. Zuallererst: Eure Inhalte sind immer eure Inhalte.“
Klingt natürlich besser. Aber ich sag’s wie es ist: Meine Verunsicherung ist dadurch nicht verschwunden. Daher habe ich mich mal nach Alternativen zu WeTransfer umgehört. Die Reihenfolge, in der ich sie vorstelle, ist vollkommen unwillkürlich und stellt keine Wertung dar. Außerdem habe ich mich in diesem Beitrag auf Datenübertragungszauberdingse beschränkt. Clouds wie iCloud, One Drive, Google Drive oder Nextcloud behandle ich nicht – obwohl auch die eine Möglichkeit der Datenübertragung sein könnten! Datei hochladen, freigeben, feddisch.
Alternativen zu WeTransfer
SwissTransfer
Hier geht’s zur SwissTransfer-Website.
Mit Swisstransfer kann ich bis zu 50 Gigabyte kostenlos übertragen. Der Download ist bis zu 30 Tage abrufbar. Betreiber von Swisstransfer ist das Unternehmen Infomaniak in der Schweiz, dem Daten- und Umweltschutz wichtig sind.
Just send it
Hier geht’s zur Justsendit-Website.
Schon auf der Startseite steht: „Große Dateien per Mail versenden – Made and hosted in Germany!“ Mit Just send it kann ich fünf Gigabyte verschicken und der Download ist fünf Tage verfügbar. Eines ist mir aufgefallen: Ich bin es gewohnt, in meine Mailbox zu schauen und dort eine E-Mail mit einem Code zu finden, den ich für die Übertragung eingeben muss. Mein Test von Just send it ist ganz codelos erfolgt. Ob ich mal ganz viele Pokémon-Bilder von publishing@tolino.media verschicken soll? Scheint ja möglich zu sein. Allerdings würden die Kolleg*innen es erfahren, denn da kommt eine Bestätigungsmail, wenn der Datentransfer erfolgt ist …
Smash
Hier geht’s zur Smash-Website.
Bei Smash handelt es sich um ein französisches Startup. Der Download ist sieben Tage verfügbar und ich kann bis zu zwei Gigabyte übertragen.
Auf Instagram bin ich noch auf Tresorit gestoßen, aber das scheint es nicht kostenlos zu geben, daher schmeiße ich es im hohen Bogen aus diesem Beitrag. Ätschibätsch.
Eine wichtige Sache noch: In diesem Beitrag findet ihr einen aktuellen Stand. Mein Lieblingskollege hat vor kurzem zu mir gesagt: „AGBs sind nicht in Stein gemeißelt!“ – und damit hat er recht. Es kann sein, dass diese Anbieter irgendwann ihre Angebote ändern. Ob die dann noch kostenlos sein werden, bleibt abzuwarten.
Setzt euch mit Alternativen bei der Datenübertragung auseinander. Das Hörbuchstudio Shootingstar Audio hat zum Beispiel bekanntgegeben, dass sie WeTransfer nicht mehr nutzen möchten und entsprechende Links von Schreibenden und Sprechenden ablehnen werden. Es könnte sein, dass noch mehr Unternehmen nachziehen.
Natürlich habe ich diese Alternativen auch Sarah gezeigt. Und dann haben wir uns fröhlich Bilddateien hin- und hergeschickt, ohne dass es Probleme gab.
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