1. November 2025 /

Luise Finsterbusch

Autor des Monats — Klaus Seibel

Beitragsbild mit Foto von Klaus Seibel als Autor des Monats im November

10 Jahre tolino media  Oldies but Goldies

Im Jahr 2025 feiern wir 10 Jahre tolino media und damit auch 10 Jahre tolle Autor*innen und wunderbare Bücher! In unserer Reihe „Autor*in des Monats“ möchten wir daher dieses Jahr ‚altbekannte‘ Autor*innen ins Rampenlicht stellen, die mit uns gemeinsam die letzten Jahren den Weg beschritten haben. Jeden Monat kehrt ein*e Autor*in noch einmal als Autor*in des Monats zurück und wirft mit uns einen Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft. Freut euch auf bekannte Gesichter und neue Lektüre!

Von Beginn an dabei: Klaus Seibel

Mit seinen packenden Science-Fiction und Kriminalromanen lädt Klaus Seibel seine Leserschaft zu reichlich Nervenkitzel ein. Seine Geschichten verbinden außergewöhnliche Ideen mit aktuellen Themen — actionreich, spannend und fantasievoll fühlt er dabei der neuen Technik auf den Zahn. Im Interview blickt er mit uns zurück auf die vergangenen 10 Jahre und erzählt von seinen Erfahrungen im Selfpublishing und Plänen für die Zukunft.


Im August 2018 warst du schon einmal Autor des Monats und hast uns erste Einblicke in deine Arbeit ermöglicht. Welche Veränderungen haben sich seitdem für dich als Autor ergeben?

Ich bin älter geworden 😊

In der Anfangszeit des Selfpublishings war die Technik ein großes Problem. Ein vernünftig formatiertes E-Book hinzubekommen, war eine Herausforderung. Heute sind es nur ein paar Klicks. Dafür ist es schwieriger, in die Sichtbarkeit zu kommen, weil es viel mehr Autoren gibt. Und das „Ansehen“ als Selfpublisher hat sich gewandelt. Früher wurde man von Verlagsautoren oft so angesehen als jemand, der es nicht zu einem Verlag geschafft hat. Inzwischen genießen auch viele (ehemalige) Verlagsautoren die Freiheit, und dass man sehr viel besser vom Selfpublishing leben kann.

Deine Science Force-Reihe vermischt Science Fiction mit Krimi. Wie bist du dazu gekommen, diese beiden Genres miteinander zu kombinieren und warum funktioniert es so gut für dich?

Ich habe mit beiden Genres angefangen, aber dann gemerkt, dass ich nicht schnell genug schreiben kann, um zwei unterschiedliche Genres zu bedienen. Dann kam dazu, dass ich Ellen Faber und Hajo Richter, meine ersten Krimiprotanonisten, viel zu gut fand, um sie sterben zu lassen. So habe ich ihre Krimis in die Science Force Reihe überführt. Nebenbei: Auch so etwas wäre bei einem Verlag nicht möglich gewesen, aber es funktioniert und macht Spaß.

Was fasziniert dich so sehr an Science Fiction und was macht ein gutes SciFi-Buch für dich aus?

Science Fiction ist für mich das wichtigste Genre. Die meisten anderen Genres dienen schlicht der Unterhaltung – was ja nicht verkehrt ist. Das leistet SF auch, aber gleichzeitig bietet sie die Möglichkeit, neueste Technologien vorwegzunehmen. So kann man mögliche zukünftige Entwicklungen in seiner Fantasie spielerisch erleben und sich vielleicht darauf einstellen oder davor wappnen. Das finde ich umso wichtiger, weil der Fortschritt immer schneller voranschreitet. Darüberhinaus bietet SF größtmögliche Freiheit für die Fantasie. Man kann über alles schreiben, es darf nur nicht langweilig sein.

Du veröffentlichst schon seit vielen Jahren im Selfpublishing. Was hat dich ursprünglich dazu bewegt, diesen Weg einzuschlagen?

Mit Schreiben habe ich begonnen, als es noch kein Selfpublishing im heutigen Sinn gab. Ich war nacheinander bei zwei renommierten Agenturen und hatte auch zwei Bücher in einem guten Verlag. Aber ich war nicht glücklich damit. Die Prozesse waren so unendlich langwierig, meine Freiheiten begrenzt, und dann musste ich mir gelegentlich anhören „das, was Sie geschrieben haben, interessiert die Leser nicht“. Sobald es die Möglichkeit zu eigenveröffentlichten E-Books gab, wusste ich: Das ist mein Ding. So war es dann auch. Ich habe die „für Leser uninteressanten“ Büchern so schnell wie möglich veröffentlicht und – o Wunder – die Leser waren begeistert. Ich habe mir auch die Rechte für meine Verlagsbücher zurückgeholt und sie dann selbst veröffentlicht. Beides habe ich nicht einen einzigen Tag bereut.

Erinnerst du dich noch an den Prozess deiner ersten Veröffentlichung? Wie ist sie damals gelaufen und würdest du heute etwas daran anders machen?

Nichts hat richtig funktioniert. Anleitungen und Tools gab es nicht. Der Prozess war sehr mühsam und von Versuch und Irrtum geprägt. Ein selbstgebasteltes Cover und ein unlektorierter Text rundeten das E-Book ab. So etwas kommt heute nicht mehr in Frage. Heute gibt es Tools, Anleitungen, Designer und Lektorate, die dafür sorgen, dass ein Selfpublishing-Buch einem Verlagsbuch an Qualität nicht nachsteht.

Hast du manchmal mit Schreibblockaden zu kämpfen? Und hast du vielleicht einen Tipp, wie man wieder in den Schreibfluss kommt?

Zwei Tipps, wenn ich darf.

Der erste, langjährig bewährte: Man setzt sich hin und will NICHT schreiben. Stattdessen notiert man Ideen. Alles, was einem in den Sinn kommt. Gerne auch schräg. Aus den verrücktesten Ideen entstehen manchmal die spannendsten Geschichten.

Begonnen zu schreiben habe ich, nachdem ich ein Buch gelesen hatte, das eine spannende Idee hatte, aber totlangweilig war. Ich habe mir gesagt: Das kannst du besser. Ich habe mich also hingesetzt und überlegt, wie man es umgekehrt machen könnte: Aus einer langweiligen Idee eine spannende Geschichte machen. Mir fiel eine Schraube ein. Langweilig. Wie macht man sie spannend? Idee: Die Schraube liegt auf dem Mond. Schräg. Sie stammt von der Erde und ist Millionen von Jahren alt. Noch schräger. Daraus wurde dann „Krieg um den Mond“ – und in der Folge eine Geschichte, die am Ende 14 Bücher lang war.

Der zweite Tipp, der erst seit Kurzem möglich ist: Plaudere mit einer KI über deine Gedanken. Vor einer KI muss man sich nicht schämen und kann offen reden. Sie haben manchmal ganz hervorragende Ideen, auf die man selbst nie gekommen wäre. Natürlich ist davon auch manches Unsinn, aber um das herauszufiltern haben wir ja unseren eigenen Verstand. Den sollte man niemals abschalten und die Geschichte dann auch selbst schreiben. Aber eine KI kann ein prima Startblock sein, um wieder ins Rennen zu kommen.

Einige deiner Bücher sind auch als Hörbuch erschienen. Hörst du selbst gerne Hörbücher und was gefällt dir besonders daran?

Zur Abwechslung mal eine kurze Antwort: Ich höre keine Hörbücher und schaffe es nicht einmal, meine eigenen korrekturzuhören.

Was hält die Zukunft für dich bereit? Hast du bereits Pläne für kommende Projekte, die du mit uns schon teilen kannst?

Ich habe immer Pläne und keinen Mangel an Ideen. Aber wie ich am Anfang schon schrieb, bin ich älter geworden. Inzwischen stehen 32 Bücher auf meinem Regalbrett und der Drang, neue zu schreiben, ist nicht mehr so groß. Aber ich will niemals „nie“ sagen. Für die Science Force habe ich bereits eine Fortsetzung begonnen – eine Reise ins Sonnensystem. Und die „Antarktis Anomalie“ bietet ebenfalls enormes Potenzial, das geradezu nach einer Fortsetzung schreit.

Happy Birthday-Botschaft von Klaus Seibel:

Weitere Informationen zu unserem Autor des Monats, Klaus Seibel, findet ihr auf Facebook oder auf seiner Website.

Hier findet ihr unsere Autorin des Monats Oktober: Karin Lindberg

Geschrieben von

Luise Finsterbusch

Luise Finsterbusch arbeitet aktuell als Werkstudentin bei tolino media und studiert nebenher im Master Medienpsychologie. In ihrer Freizeit verkrümelt sie sich gern mit einem guten Buch aufs Sofa und tankt Energie mit einer gesunden Portion Kaffee.

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