1. Juni 2025 /

Katrin Fleischmann

Autorin des Monats – Joyce Summer

Blogbeitragsbild zum Interview mit Joyce Summer mit Autorenfoto

10 Jahre tolino media  Oldies but Goldies

Im Jahr 2025 feiern wir 10 Jahre tolino media und damit auch 10 Jahre tolle Autor*innen und wunderbare Bücher! In unserer Reihe „Autor*in des Monats“ möchten wir daher dieses Jahr ‚altebekannte‘ Autor*innen ins Rampenlicht stellen, die mit uns gemeinsam die letzten Jahren den Weg beschritten haben. Jeden Monat kehrt ein*e Autor*in noch einmal als Autor*in des Monats zurück und wirft mit uns einen Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft. Freut euch auf bekannte Gesichter und neue Lektüre!

Seit vielen Jahren dabei: Joyce Summer

Joyce Summer schreibt spannende Krimis, die uns an Sehnsuchtsorte wie Madeira oder Südafrika entführen, also dorthin, wo andere Urlaub machen. Im Interview erzählt sie uns, wie ihr Schreiballtag aussieht, welche Eigenschaften sie mit ihren Figuren gemeinsam hat und mit welcher ihrer Protagonistinnen sie gerne mal einen Tag verbringen würde.


2020 warst du bereits Autorin des Monats bei uns. Wie fühlt sich dein Alltag als Autorin heute im Vergleich zu damals an?

Vieles ist mittlerweile zur Routine geworden – sei es das Plotten eines neuen Krimis oder der gesamte Veröffentlichungsprozess. Natürlich wachsen dabei auch die eigenen Ansprüche. Das zeigt sich bei mir z. B. in der Gestaltung eigener Buchsätze mit Bleistiftzeichnungen oder beim Erstellen von Buchtrailern.

Das Schöne ist aber: Es fühlt sich immer noch nicht wie „Alltag“ an. Jeder Tag hält neue, spannende Entdeckungen für mich bereit – sei es die Inspiration durch besondere Erlebnisse wie ein Helmtauchgang für meinen ersten Ostseekrimi oder ein Seminar, in dem ich lerne, mit Pfeil und Bogen zu schießen.

Kaffee, Café, Krimi – klingt nach einer perfekten Kombination. Wie sieht ein typischer Schreibtag bei dir aus?

Morgens packe ich meinen Schreibcomputer und gehe ein paar hundert Meter zu meinem Lieblingscafé. Dort bestelle ich erst einmal einen großen Latte Macchiato und warte auf meine liebe Schreibfreundin Eva Almstädt. Sobald sie mir gegenübersitzt, wird natürlich erst ein bisschen gequatscht – aber irgendwann klappen wir beide die Laptops auf, und dann haut jede von uns in die Tasten.

Gegen Mittag bin ich oft selbst überrascht, wie weit ich mit dem aktuellen Krimi gekommen bin (und wie viele Latte es geworden sind 😊).

Kommissarin Stine Janssen, Comissário Avila oder Captain Pieter Strauss: Wie entstehen deine Ermittler und wie viel von dir selbst steckt in ihnen?

In jeder Figur steckt ein Stück von mir.

Bei Avila ist es ganz sicher der Genussmensch – er liebt Bolo de Arroz aus der kleinen Bäckerei in Garajau mit einem Hauch Zitrone. Pieter teilt meine Leidenschaft für Rugby. Auch wenn ich nie selbst gespielt habe, bin ich im Frühjahr und Sommer in Hamburg dabei, wenn St. Pauli Rugby spielt.

Mit Stine, meiner neuesten Ermittlerin, teile ich eine enge Beziehung zu ihrem Onkel.

Was alle Ermittler – und mich – verbindet: Kaffee 😂. Ohne geht’s einfach nicht.

Wenn du mit einer deiner Figuren einen Tag verbringen könntest, wer wäre es und was würdet ihr gemeinsam unternehmen?

Bitte nicht verraten – aber ich würde immer noch am liebsten einen Tag mit Fernando Avila auf Madeira verbringen. Die Insel ist mein absoluter Sehnsuchtsort. Ich stelle mir vor, wie wir abends gemütlich ein Glas trockenen Verdejo (oder einen Poncha) trinken, dazu Tremoços knabbern – und vielleicht erzählt er mir etwas über seinen neuesten Fall.

Oder wir fahren nach Eiras und beobachten Nelson wie er gerade Espetada – den berühmten Rinderspieß – für uns über der Glut wendet.

Natürlich kann ich mir auch vorstellen, mit Pieter ein Rugbyspiel in einem Vorort von Kapstadt zu sehen und dabei Grapetizer zu trinken – oder mit Stine ein Bad in der historischen Seebadeanstalt in Holtenau zu nehmen. Aber mit Avila ist es einfach … gemütlicher. 😉

„Tod mit Tiefgang“ ist ja auch ein sehr persönliches Buch. Inspiriert wurde die Geschichte von deinem Onkel. Wie war es, eigene Familiengeschichte mit einem Krimi zu verknüpfen?

Das war ein wunderbares Erlebnis, weil ich dadurch viel über meinen Onkel erfahren habe, das ich vorher nicht wusste. Wir haben stundenlang über seine Zeit bei der Marine und über Stationen seiner Karriere gesprochen – das hat uns noch näher zusammengebracht.

Leider ist er im Februar verstorben, und ich konnte ihn nicht mehr zur Lesung in Kiel-Holtenau mitnehmen – dem Schauplatz „unseres“ Ostseekrimis. Aber er lebt in meinen Geschichten und Erinnerungen weiter. Und das ist ein schönes Gefühl.

Könntest du dir vorstellen, neben Kriminalromanen auch Bücher in einem anderen Genre zu schreiben? Was würde dich daran reizen?

Einmal Krimi – immer Krimi! Ich lese selbst fast nur Krimis, gelegentlich mal unterbrochen von einer spannenden Biografie. Daher fällt es mir schwer, mir vorzustellen, ein anderes Genre zu schreiben.

Eher könnte ich mir vorstellen, innerhalb des Genres zu wechseln – wie mein Kollege Dave Cobbler, der Urban-Fantasy-Krimis schreibt. Eine leicht fantastische Pauline-Geschichte geistert schon seit Jahren in meinem Kopf herum, die ersten Kapitel sind sogar schon geschrieben. Aber ob ich das weiterverfolge? Schwer zu sagen – Avila beschwert sich gerade, dass er wegen Stine vernachlässigt wird 😉.

Was hält die Zukunft für dich bereit? Gibt es schon Pläne für kommende Projekte, die du mit uns teilen möchtest?

Mein Onkel hat mir noch viele weitere spannende Geschichten hinterlassen – und die Idee für einen neuen Stine-Krimi ist bereits in meinem Kopf.

Gleichzeitig habe ich gerade über einen Journalisten aus Lissabon ein paar faszinierende Insidergeschichten über Madeira erfahren – eigentlich ist der nächste Avila-Fall schon geplottet, aber diese Informationen sind fast zu gut, um sie nicht noch einzubauen…

Und dann sind da noch meine Nebenfiguren, die mir über die Jahre ans Herz gewachsen sind. Warum sollte nicht Palmeiro – dieses ewige Schlitzohr, das Vasconcellos und Avila ständig in die Quere kommt – seinen eigenen Krimi bekommen? Eine Idee hätte ich da schon…

Happy Birthday-Botschaft von Joyce Summer:

Liebes Team von tolino media,
fast von Anfang an begleitet ihr mich auf meiner Reise als Schriftstellerin – danke dafür! Es macht so viel Spaß mit euch, und ich freue mich, Teil der tolino media-Familie zu sein. Auf die nächsten zehn Jahre!
Eure Joyce

Weitere Informationen zu unserer Autorin des Monats Joyce Summer findet ihr auf Instagram oder auf ihrer Website.

Hier findet ihr unsere Autorin des Monats Mai: Cara Lindon 

Geschrieben von

Katrin Fleischmann

Katrin studierte Germanistik in München. Bei tolino media ist sie als Content & Author Relations Managerin im Bereich Marketing, Social Media und Support tätig.

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