Sie ist so alt wie beide Medien selbst: Die Thematik „eBook oder Print“. In unserer Reihe „eBook Basics“ möchten wir einfach und verständlich die Technik und Gestaltungsgedanken hinter einem eBook erklären – denn wenn man als Autor weiß, wie das Medium funktioniert, kann man bereits bei der Erstellung seines Buchs viele Schwierigkeiten im Vorfeld vermeiden und die Vorteile eines eBooks für seine eigenen Ideen gezielt nutzen. Im ersten Teil beschäftigen wir uns mit den Unterschieden zwischen einem Printbuch und einem eBook.
Begriffserklärung: Es gibt verschiedene Dateiformate für eBooks. Der Branchenstandard ist das Epub-Format mit der Dateiendung *.epub. Epubs können auf vielen verschiedenen Geräten gelesen werden, z.B. auf den tolino eReadern, verschiedenen Tablets, auf eReadern anderer Hersteller uvm.
Unser Konverter wandelt Worddokumente beim Upload in fertige Epubs um. Zusätzlich können bei uns auch selbsterstellte Epub-Dateien mit einer Maximalgröße von 20 MB hochgeladen werden. Mehr dazu in unseren FAQ.
In Deutschland gilt das Buch als Kultur- und Konsumgut. Ein gutes Buch lässt seinen Leser den Alltag vergessen, vermittelt und bewahrt Wissen und macht jedes Zimmer ein kleines Stückchen wohnlicher. Die Einfachheit seiner Form ist zeitlos – ein Buchblock zwischen zwei Buchdeckeln, dazu optional ein Lesebändchen, vielleicht noch ein Schutzumschlag, ein Leder- oder Leineneinband mit geprägtem Buchtitel und fertig ist ein Gegenstand, der das Herz eines jeden Bücherwurms höher schlagen lässt. Seit der Erfindung des Buchdrucks um das Jahr 1450 hat sich an dieser Form nichts Wesentliches mehr geändert – bis Anfang der 2000er das eBook auf der Bildfläche erschien.
Welche Ausgabeform ist wofür geeignet?
Für Self-Publisher ist ein eBook die kostengünstigste Veröffentlichungsform. Es entstehen keine Materialkosten, ein Auflagenrisiko existiert nicht und der Weg des Buchs zum Leser ist einfach und schnell.
„Aber was ist mit der Haptik eines Buchs? Einem eBook fehlt doch so Vieles, was ein gedrucktes Buch ausmacht.“ Die Diskussion, ob nun Print besser als Digital sei, gleicht bisweilen einer Glaubensfrage. Dabei kommt es doch im Wesentlichen auf den Inhalt eines Buchs an, oder etwa nicht?
Letztendlich spielen bei fast jedem Leser persönliche Vorlieben bei der Wahl des Mediums eine große Rolle. Beide Buchformen haben jedoch unbestreitbar ihre individuellen Vor- und Nachteile, die je nach Inhalt entweder die eine oder die andere Ausgabeform begünstigen.
Die Vorteile von Printbüchern:
- Man ist nicht an den Erwerb von Hardware gebunden
- Einbandart, Bindung, Papierqualität und Ausstattung tragen gemeinsam zu einem wohligen Gefühl beim Lesen bei
- Der Käufer erhält einen Gegenstand „zum Anfassen“ für sein Geld, das Buch kann weiter verschenkt, signiert und verpackt werden
- Bücher sind gleichzeitig auch beliebte Dekorationsobjekte, ein gefülltes Bücherregal verströmt Wärme und Geborgenheit
- Bilder auf hochwertigem Papier kommen unerreicht gut zur Geltung
Die Vorteile von eBooks:
- Man kann tausende Bücher auf kleinstem Platz transportieren und von überall auf die eigene Bibliothek zugreifen oder neue Bücher erwerben
- Die Schriftgröße und sonstige typographische Elemente lassen sich beliebig vergrößern oder verkleinern und passen sich den vom Leser gewählten Einstellungen an
- eBooks sind oftmals günstiger als gedruckte Bücher
- eBooks sind durchsuchbar, sodass bestimmte Stichworte schneller gefunden werden können als mit einem herkömmlichen Glossar
- Bestimmte eBook-Formate erlauben die Anreicherung des Inhalts mit multimedialen Formaten wie Bewegtbild, Ton und sogar echter Interaktivität
- Viele eReader bieten eine eingebaute Lexikonfunktion, mit der sich beliebige Begriffe direkt aus dem Buchtext heraus online nachschlagen oder übersetzen lassen
- Die Produktion von eBooks benötigt kein Papier und ist damit umweltfreundlich
- Verschiedene Apps können eBooks auch vorlesen
- eBooks können sehr einfach archiviert werden
- eBooks nutzen sich nicht ab und gehen nicht kaputt, mit einem wasserdichten eReader ist auch Lesen in nassen Umgebungen möglich
- Verschiedene Projekte aus dem Social Reading Bereich (z.B. Goodreads oder Lovelybooks) bringen Leser zusammen und verknüpfen digitale Informationen und Communities mit dem Leseerlebnis
Die Gemeinsamkeiten beider Ausgabeformen:
- Sowohl Printausgaben als auch eBooks besitzen ein Inhaltsverzeichnis, das jederzeit aufgerufen bzw. -geschlagen werden kann
- Klappentexte geben Aufschluss über den zu erwartenden Inhalt; bei gedruckten Büchern auf der rückwärtigen Umschlagsseite, bei eBooks auf der Detailseite im Shop
- Beide Formen locken mit gut gestalteten Covern neue Leser an
- Lesebändchen dienen in der Printausgabe als Lesezeichen, ein eBook bietet ebenfalls Lesezeichen- oder Favoritenfunktion an
Begriffserklärung: eReader wie der tolino setzen auf eine Displaytechnologie namens E-Ink. Diese Technik bildet die Optik von gedrucktem Papier möglichst detailgetreu nach und vermeidet so das anstrengende Gefühl für die Augen, auf einem Bildschirm zu lesen.
Vereinfacht ausgedrückt befinden sich in einem E-Ink Display schwarze und weiße Kugeln in einer Flüssigkeit, die durch elektrische Impulse neu angeordnet werden und so Buchstaben und Leerräume bilden. Dadurch verbraucht ein eReader nur während des Umblätterns Strom. Der Nachteil ist, dass die Technologie bisher nur Graustufen und auch keine bewegten Bilder darstellen kann. Zumindest an farbigen E-Ink Displays wird aber bereits seit geraumer Zeit geforscht.
Für Verlage und Autoren gleichermaßen stellt sich demnach für die Buchgestaltung und damit für die didaktische Aufbereitung des Inhalts die Frage, welches Ausgabeformat geeigneter ist. Ein Bildband kann als eBook nur bedingt gut umgesetzt werden, da die Bilder auf einem Lesegerät nicht ausreichend zur Geltung kommen, insbesondere auf E-Ink Displays.
Umgekehrt ist ein eBook das ideale Format für hauptsächlich textlastige Inhalte, die problemlos durch den Leser skaliert werden können. Es lohnt sich also, sich über den Inhalt des eigenen Buchs vorab Gedanken zu machen, wenn man sich für die Erstellung eines eBooks entschieden hat.
Im zweiten Teil der Reihe sehen wir uns an, welche Auswirkungen die technischen Möglichkeiten und auch Einschränkungen eines eBooks auf das Layout eines Buchs haben.
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