1. April 2023 /

Katrin Fleischmann

Autorin des Monats: Mo Kast

Autorin des Monats Mo Kast mit Foto der Autorin

Unsere Autorin des Monats April schreibt wundervolle Geschichten mit der wichtigen Botschaft, dass die Liebe für jeden ist, egal wie scheinbar ungewöhnlich diese sich zeigen mag. In diesem Interview gewährt uns Mo Kast unter anderem Einblicke in die Welt einer Autorin und Illustratorin.


Wie bekommst du die Ideen zu deinen Büchern? Hast du vielleicht eine bestimmte Inspirationsquelle?

Ich schreibe aus einer Emotion heraus, die ich in Worte fassen möchte. Da Gefühle sehr komplex sein können und oft Kontext benötigen, um ihre volle Wirkung zu entfalten, entstehen so tatsächlich die Ideen für meine Geschichten und Bücher. Wenn euch interessiert, über welche Gefühle ich schon geschrieben habe, gibt es hier eine unvollständige Liste:

  • Das Gefühl, sich “grau” zu fühlen
  • Die Erkenntnis, man hätte besser mal die Klappe gehalten
  • Den Mut, sich selbst zu hinterfragen
  • Das Gefühl, wenn man Schneeflocken beobachtet, die vor dem Fenster tanzen
  • Wut – richtig tiefe, bittere Wut
  • Das leise Gefühl, sich alleine zu fühlen
  • Wie leicht es sich anfühlt, wenn man den richtigen Menschen liebt

Dabei inspiriert mich natürlich alles, was Emotionen weckt: besondere Ereignisse im Leben, aber auch Alltägliches wie Musik, andere Geschichten, Unterhaltungen, Spaziergänge, am Leben sein.

Hast du ein bestimmtes Vorgehen beim Verfassen deiner Bücher? Entwickelst du vor dem Schreiben einen Plot oder schreibst du einfach drauf los?

Tatsächlich habe ich schon alles Mögliche ausprobiert. Ich gehe an keine Geschichte mit der gleichen Vorgehensweise ran, weil jede Geschichte ihre Eigenheiten hat und was anderes von mir verlangt. Manche habe ich mit Karteikarten geplant, weil da was Komplexeres passieren sollte, andere „on the fly“ geschrieben, weil ich selbst wissen wollte, wohin die Reise geht, andere waren vage geplant mit der Option, immer auch improvisieren zu können. Ich habe mich bisher auch nicht festgelegt, was mir am meisten liegt – und befürchte, das werde ich auch nie.

Welche Aspekte sind dir in deinen Geschichten besonders wichtig zu thematisieren und zu vermitteln?

Ich möchte, dass man sich beim Lesen meiner Geschichten verstanden und weniger einsam fühlt. Dabei geht es mir nicht darum, dass alles perfekt ist und ideal verläuft – weil ganz ehrlich, wer zur Hölle würde sich da verstanden fühlen? – sondern zu zeigen, dass es in Ordnung ist, zu versagen, nicht über alles die Kontrolle zu haben, schlechte Entscheidungen zu treffen und naja, einfach menschlich zu sein. Ich schreibe übrigens keine Dramen, auch wenn es bisher vielleicht so klang. Ich schreibe mit Humor und Enden, die einen hoffentlich zufrieden zurücklassen.

Was macht für dich ein gutes Cover aus und auf was achtest du besonders bei der Covergestaltung? Wo liegen am meisten die Schwierigkeiten bei der Covergestaltung?

Da gibt es eine Antwort auf alle drei Fragen: Durchdachte Konzeption. Ein gutes Cover ist nicht nur handwerklich einwandfrei umgesetzt, sondern passt zum Inhalt des Buches, erreicht die Zielgruppe und hat einen gewissen Wiedererkennungswert. Richtig gute Cover setzen sogar Trends! Die größte Schwierigkeit liegt meiner Erfahrung nach in dem Punkt, den Laien oft viel zu sehr vernachlässigen: Typografie. Dabei geht es neben der guten Lesbarkeit, auch um ein Gefühl für Proportionen, Abstände, Wirkung einer Schrift und ihre kleinen, besonderen Eigenheiten. Da sind es oft Nuancen, die einen riesigen Unterschied machen. Aber letztendlich geht es bei guter Covergestaltung natürlich immer darum, dass das Gesamtbild stimmt.

Was geht dir leichter von der Hand? Cover und Illustrationen für deine eigenen Bücher zu gestalten oder die von anderen Autor*innen?

Manchmal hasse ich mich als eigenen Kunden. Da denke ich mir: „Kann die sich nicht mal entscheiden, was sie will? Wie wäre es denn mal mit einem ordentlichen Briefing? Hat die sich überhaupt irgendwas dabei gedacht?“ Da sitze ich dann nachts übermüdet vor dem Computer und wünsche mich zu meinen geregelten Kundenaufträgen, die mir immer auch Input von außen geben und ich nicht alles mit mir in meinem Kopf ausmachen muss. Aber es gibt natürlich auch eigene Projekte, da bin ich mir mein liebster Kunde und muss mich ermahnen, nicht in meiner regulären Arbeitszeit daran rumzuwerkeln. Unterm Strich würde ich aber sagen, mir gehen Kundenaufträge leichter von der Hand, weil ich damit ganz konkret anderen Leuten eine Freude mache – und nicht nur mir selbst.

Du schreibst und gestaltest Kinder- und Jugendbücher. Wie kamst du auf die Idee, diese zu verfassen und was fasziniert dich an diesem Genre?

Ich schreibe unheimlich gerne über Jugendliche, weil die einfach noch Mut haben, Fehler zu begehen, aber schon alt genug sind, um irgendwie mit den Konsequenzen klarzukommen. Das schafft interessante Konflikte und große Gefühle, und wie ihr ja wisst: Über Gefühle schreibe ich am liebsten. Die wenigen Kinderbücher, die ich geschrieben habe, verfolgen das Ziel, Aufklärung und Verständnis zu schaffen. Ich denke tatsächlich, dass Kinderbücher die Literatur sind, bei der wirklich noch Einfluss auf Menschen genommen wird. Kindern bedeuten Geschichten so viel, sie lernen darüber die Welt kennen, erfahren Konflikte, Problemlösungen, Denkanstöße. Es ist wunderschön! Deshalb gestalte und illustriere ich sie auch unheimlich gerne!

Aber tatsächlich habe ich als Autorin bisher fast nur Bücher über Erwachsene veröffentlicht, weil ich die letzten Jahre irgendwie über dreißig geworden bin, und ich zumindest sicher weiß, wie ein Erwachsenenleben aussieht. Na ja, halbwegs. Ich wasche regelmäßig meine Wäsche! Wirklich!

Warum hast du dich für tolino media entschieden?

Ich bin jemand, die gerne optimiert, auslotet und ausprobiert. Das ist beim Veröffentlichen nicht anders, deshalb habe ich unterschiedliche Anbieter getestet, um herauszufinden, wer meinen Bedürfnissen ideal gerecht wird. Dabei habe ich mir viele Fragen gestellt: Gibt es die Möglichkeit, ob mein Buch über den Buchhandel beziehbar ist, wie sind die Vertragskonditionen, welche Buchformate gibt es, wie hoch ist die Marge, wie hoch sind andere Kosten, wie schnell sieht man die Verkäufe, was sind meine Möglichkeiten für Marketing, wie sieht die Qualität der Bücher aus, was sagen andere dazu, wie einfach ist die Benutzeroberfläche beim Hochladen, etc. Und dabei hat tolino media in vielen Punkten sehr gut für mich abgeschnitten. War also eine recht logische Entscheidung.

 

Weitere Informationen zur Autorin Mo Kast findet ihr auf InstagramFacebook oder ihrer Website.

Unser Autor des Monats März: Joshua Tree

Geschrieben von

Katrin Fleischmann

Katrin Fleischmann studierte Germanistik in München. Bei tolino media ist sie als Content & Author Relations Managerin im Marketing und Support tätig.

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